Der Aufstieg soll den Basketballerinnen Schub geben

Bis 2012 war regelmässig ein Frauenteam des BC Olten-Zofingen in der zweithöchsten Liga der Schweiz vertreten. Dann erfolgte vor acht Jahren der Kollaps: Es fehlte an Spielerinnen und die Trainerfrage war ungeklärt. Die Basketballerinnen entschieden sich für einen Neustart in der 3. Liga, akquirierten Ehemalige und bildeten die Whales. Diese stiegen ohne Probleme Jahr für Jahr bis in die 1. Liga auf. Nach vier Saisons in der 1. Liga soll es nun noch weiter nach oben gehen. «Der Schritt folgt auf Initiative der Spielerinnen», sagt Daniel Frey, der Präsident des BCOZ. Aufstiegsberechtigt zur NLB waren die Whales, weil sie nach der letzten vollständigen Spielzeit 2018/19 – vor Corona – den dritten Tabellenrang belegten.

 

Mit Danijel Brankovic hat das Team einen neuen Coach, der bereits weiss, wo die Stärken und die Schwächen seiner Equipe liegen: «Wir haben einen tollen Mix aus Erfahrung und Talent. Und mit Ana Volk, Milla Prsic und Mima Pajkanovic drei gute Neuzugänge aus Luzern.» Leider seien im Moment einige Spielerinnen angeschlagen. «Das Kader ist nicht gross, deswegen kommt es auf jede an – und die Belastung steigt. Bleiben alle gesund, ist das Team konkurrenzfähig», so der 37-Jährige IT-Techniker. Brankovic war ein Jahr Assistenztrainer beim NLA-Team in Aarau, danach drei Jahre Headcoach zweier Walliser Frauenteams, bei Hélios und in Sion, die ebenfalls in der NLA spielen. Für die kommende Saison ist der Luzerner ein Doppelengagement eingegangen: Er betreut neben den Whales das Fanionteam von Baden Basket 54. Baden ist der direkte Ligakonkurrent der Whales. Brankovic hatte dort zugesagt, bevor die Whales ihn anfragten. Beide Clubs sehen kein Problem darin.

 

Bei zwei Ligagegnern gleichzeitig im Amt

 

Angenommen hat Brankovic das Engagement in Zofingen, weil hier Spielerinnen sind, die er früher schon gecoacht hat. Etwa Fabienne Hugener, die mit Lara Zambaldi nach dem Abgang von Sophie Leuenberger ins 3. Liga-Team neue Capitaine der Whales ist. «Danijel ist für uns eine grosse Unterstützung an der Seitenlinie», so die 34-Jährige. Und Brankovic sagt über den BCOZ: «Es ist eine Herzensangelegenheit für mich.»

 

Für Präsident Daniel Frey erfüllt der Aufstieg in die NLB auch einen grösseren Zweck im Verein. Er erhofft sich mehr Commitment bereits von den Jüngsten. «Unsere Arbeit mit dem Nachwuchs ist gut, aber es fehlt eine Professionalisierung. Brankovic wird auch bei den Juniorinnen- und Juniorenteams einige Trainings übernehmen. Denn ohne Breite keine Spitze.»

 

Im Schweizer Cup bereits ausgeschieden

 

Den ersten Ernstkampf haben die Whales bereits hinter sich. Im Sechzehntelfinal des Schweizer Cups zeigte sich, dass die Zofingerinnen noch Zeit brauchen, um als Team zusammenzufinden. Gegen den Erstligisten aus Luzern galt man auf dem Papier als Favorit. Die Innerschweizerinnen haben zwar Spielerinnen mit Erfahrung in den höchsten Schweizer Ligen, aber der Grund für die 57:80-Niederlage der Whales ist bei ihnen selber und nicht bei der Stärke der Gegnerinnen zu suchen. Trainingsabwesenheiten aus beruflichen Gründen oder wegen Verletzungen schwächten den BCOZ. «Und auch zur Partie konnten wir nicht komplett antreten», so Danijel Brankovic. Bis zur Pause hielten die Zofingerinnen mit. Danach häuften sich die Eigenfehler, die mit Gegenstössen bestraft wurden. «Gegen Ende des Spiels habe ich dann die jüngeren Spielerinnen eingesetzt und die Topskorerinnen vom Feld genommen. Das erklärt die deutliche Niederlage.» Als ersten Kontrahenten in der NLB-Meisterschaft empfangen die Whales am Sonntag GC-Divac.

 

 

 

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